Liebe Freunde und Förderer, liebe Vereinsmitglieder und uns Wohlgesonnene,
Niemals aufgeben, stillstehen oder verzagen. Das war immer unser Motto und so
ist es bis jetzt geblieben. Jeden Tag muß man neu beginnen oder einfach
unverzagt weitermachen.
Das galt in den Jahren, in denen wir unter schwersten Lasten und Rückschlägen
den Weg verfolgten und das werden wir beibehalten, solange es uns möglich ist.
Wieder kann ich einen guten Bericht vorlegen, was hier in der Region (ich sage
immer: hinter den Bergen bei den “sieben” Zwergen = Kindern) errichtet und
geleistet werden konnte durch die Hilfe und Unterstützung von so vielen Menschen
mit Herz.
Mittlerweile bewundern wir in gewisser Weise die Menschen hier, die einen
starken Überlebenswillen haben, mit so wenig Mitteln sich und ihre Familien
versorgen und zusammenhalten. Manchmal reden wir darüber, daß sie die
Zivilisation quasi übersprungen haben ohne -zig Käsesorten, ohne unzählige
Fernsehprogramme oder sonstige vermeintliche Errungenschaften. Sie verstehen die
Zusammenhänge in der Natur nicht, die Kinder glauben, wie auch wir als
Kleinkinder früher, daß die Sterne an den Himmel geklebt sind, aber sie haben
natürliche Instinkte und einen starken Überlebenswillen. Sie waren immer frei
und konnten ihren Authentizität bewahren. Auch wenn man mit Speck auch hier
Mäuse fangen wollte und konnte – der harte, traditionelle Kern hat sich bis
jetzt immer behaupten können.
Unsere mittlerweile 33 Schulbauten, die wir organisieren und bauen konnten,
werden dafür sorgen, daß die Kinder eine Grundausbildung bekommen. Vielleicht
können sie ihr hartes Leben mit den Schulkenntnissen ein wenig erleichtern. Und
wenn am Ende bei den meisten nur Schreiben, Lesen, ein bißchen Rechnen und der
Sprachgebrauch des Englischen übrigbleibt. Bessere Chancen als ein Analphabet
haben sie allemal.
Einige schaffen es sogar an die Highschool oder an die Uni. Auch dort
unterstützen wir wo wir können.
Derzeit sind es 2 Schülerinnen und 3 Studenten. Diese Mittel müssen wir
allerdings aus dem allgemeinen Spendenaufkommen schöpfen, wie auch die
Lebensmittel für die Schulen, die nach wie vor zu spät, zu wenig oder gar nicht
seitens des Governments bereitgestellt werden; ein ewiges Drama.
Grob gesagt braucht eine Schule mit 100 Kindern 50 kg Maismehl (einen Sack) am
Tag plus andere Zutaten. Durchschnittlich bewegen sich die Schülerzahlen
zwischen 150 und 300 Kindern, mit 33 Schulen multipliziert ergibt eine enorme
Zahl (~50 bis 105 Säcke AM TAG ).
Auch die Monatslöhne für die Volontäre, die im Garten helfen (
Reinigungsarbeiten, wässern und füttern des Geflügels) müssen zusammengeklaubt
werden, damit sie mit dem Geld ihre Familien versorgen können.
Arbeitsmöglichkeiten gibt es in der Region sehr spärlich. Nur wenige Ältere über
30/ 35 Jahre sprechen englisch und die meisten dieser Jahrgänge sind
Analphabeten. So sind die Aussichten auf einen “Job” äußerst gering. Verheerend
wirkt sich die allgemeine Krise auf die Zahl der Arbeitsplätze aus. Durch den
darniederliegenden Tourismus, an dem viele Zulieferbetriebe hängen, kommt es zu
einer dramatischen Arbeitslosigkeit und ansteigender Kriminalität. Sehr zum
Schaden dieses friedlichen Landes. Eine Eigenversorgung der Familien ist
aufgrund der Trockenheit, die seit Jahren herrscht, kaum zu leisten. Derzeit
versuche ich mich selbst in ein wenig Eigenversorgung, aber Schädlinge und die
geringe Luftfeuchtigkeit wirken sich äußerst negativ aus. Planen kann man nichts
– es sind alles Zufallstreffer, aber dann um so erfreulicher.
Unser Workshop ist noch immer aktiv, insbesondere mit Automechanik und
Reparaturen. Im Moment sind wir in Gesprächen, daraus vielleicht doch ein
Ausbildungszentrum zu machen. Ebenfalls eine gewaltige Aufgabe, denn es bedarf
Gebäude, Maschinen, Ausbilder und Unterkünfte, sowie eine rechtliche Grundlage
für die Anerkennung der Ausbildungszeit. Dann wäre der Kreis von der
Kindergartenzeit über die Schulausbildung bis zum Erlernen eines Berufes
geschlossen.
Liebe Freunde, trotz düsterer Aussichten wollen wir den Kopf nicht hängen
lassen. Im Gegenteil, jetzt ist Stärke, Durchhalten und Kreativität gefragt.
Vermutlich wird es demnächst noch schwerer werden.
Wir sind in Gedanken immer bei unseren Familien, die wir seit Mitte 2019 nicht
gesehen haben. Wir sind in Gedanken bei Euch und verfolgen die Lage sehr genau.
Für vieles gibt es kreative Auswege.
Wir wünschen Euch ein friedliches Weihnachtsfest, frohe Weihnachten wäre sicher
zu hoch gegriffen. Wir bedanken uns für Eure dauerhafte Unterstützung für unser Projekt, das wir
nun seit 1995 erfolgreich in vorzeigbare Ergebnisse verwandelt haben.
Sehen und hoffen wir, daß 2022 nicht so wird wie befürchtet.
Wir umarmen Euch von Herzen
Eure
Gisela und Andreas
Nachfolgend noch die Liste der Schulen: 1. Omuhonga, 2. Otjikojo, 3.Ovitambo,4.
Omangete,5.Otjimuru, 6.Epupa,7.Ombaka,8.Orue,9.Oruseu,10.Ovijere,11.
Oruvandjei,12.Purros,13.Otjimungua,14. Omuhoro,15.Otjirumbu,16. Ohajuua,17. De
Riet,18.Onayena,19. Otjimuhiki,20. Orotumbu,21.Okondjombo,22. Orokakaru,23.
Ombandaondu,24.Etoto-West,25. Otjijandjasemo,26.Okahauperuri,27. Okahozu,
28.Otjimaungu,29. Otjikututu,30.Otjisoko,31.Otutati,32.Okakuju-Karondanda,33.
Okangwati.
Bohrlöcher 80m mit Solarpumpe: 1.Ombandaondu,2. Omuhoro,3.Omuhonga,4.Orue,5.
Oruseu, 6. Ovitambo, 7.Epupa, 8. Orotjirindi.
Unsere Kontoverbindungen für Hilfe und Unterstützung haben sich nicht geändert:
Spendenkonten :
Deutsche Kreditbank DKB
Projekt Kaokoland e. V.
Kto.Nr: 1020162317
IBAN DE22120300001020162317
BIC BYLADEM 1001
ODER:
Berliner Volksbank
Projekt Kaokoland e. V.
Kto.Nr: 1279174000
IBAN DE73100900001279174000
BIC BEVODEBB