Liebe Freunde, Förderer, Vereinsmitglieder und Wohlgesonnene!

Bevor ich die Erfolgsgeschichte von 2015/16 fortführe, möchte ich kurz auf die Situation im Lande Ende vorigen Jahres eingehen.

Im Okt./Nov. 2016 war das gesamte Staatssäckel leer und guter Rat teuer. Zahlreiche Unternehmen, die mit Staatsaufträgen arbeiteten, z.B. 60% der Baufirmen, mußten schließen. Die Angestellten/Lehrer bekamen ihr Gehalt verspätet, Rentner mußten warten, Versicherungen waren nicht mehr sicher. Alles in allem eine schwierige Situation.

Es darf allerdings auch nicht unerwähnt bleiben, daß jeder Namibianer über 60 Jahre 1200N$ staatliche Rente bekommt, obgleich die meisten niemals gearbeitet haben. Ebenso die Krankenversicherung. Jeder kann sich bei der Staatlichen Versicherung registrieren lassen und muß dann lediglich bei der Erstaufnahme eine Gebühr von 10 N$ bezahlen, sofern er nicht einen Beruf ausübt.

Noch immer ist die Situation auf dem Bildungssektor unbefriedigend. Der ohnehin schon zu geringe Etat wurde um weitere 40% gekürzt, was bedeutet, daß das Jahresbudget pro Kind von 460 N$ pro Kind auf 260 N$ gesenkt wurde.

Das führte Mitte des Jahres zu einem Aufruf seitens der Bildungsministerin Katrin Hanse-Himarwa an alle Institutionen, Betriebe, Privatpersonen etc. zur Unterstützung jeglicher Art, um die Situation an den Schulen, sofern man bei mancher Ansammlung baufälliger Hütten oder Zelten, die keinerlei Schutz bieten, von Schulen reden kann, durch tätige Hilfe zu entspannen. Es fehlt an allem.

In dieser Sache sind wir durch die Hilfe und das Engagement vieler Sponsoren und Kooperationspartnern auf einem großartigen Weg, in diesem Punkt das Anliegen der namibianischen Regierung fundamental zu unterstützen.

  • 2015
    – 
    Eröffnung eines komplett eingerichteten  Kinderheimes für 156 Kinder für die  Omuhonga-Primary-School
  • 2016
    – 
    7 Klassenräume mit Solaranlage, große Küche mit Speiseraum, Solaranlage für o.g. Kinderheim, Lehrerunterkünfte und Sanitärblock für die Omuhonga-Primary-School
    – Eine komplette Schule entstand in Ovituambo (New Horizon School) mit 5 Klassenräumen + Lagerraum, kleiner Küche mit Speisesaal, Kinderheim für 80 Kinder / mit Sanitärblock, sowie 2 Lehrerunterkünfte
  • 2017
    – Epupa-Primary-School: 28.9. Einweihung und Übergabe eines komplett eingerichteten Schülerheimes für 156 Kinder + eine Betreuerunterkunft. Die Schule wird 2018 komplettiert
    – 
    Omangete-Primary-School: 13.10. Einweihung und Übergabe von 3 Klassenräumen und großer Küche mit Speisesaal. Diese Schule soll weiter komplettiert werden mit Schülerheim, Lehrerunterkünften,Klassenräumen, Sanitärblock
    – 
    Otjikojo-Primary-School: 20.10. Einweihung und Übergabe von 2 Klassenräumen und einem Schülerheim für 156 Kinder. Ein weiterer Ausbau wünschenswert
    – Ombandaondu mobile unit/ Sofie Bode Schule : Errichtung einer kleinen kompletten Schule mit Klassenräumen, Lehrerunterkunft/Sanitär, Küche und kleinem Hostel
    – Omuhonga combined School : Errichtung einer Bibliothek
  • Für 2018 geplant, teilweise fertig gebaut und / teilweise finanziell bereits abgesichert
    – 
    Otjomuru-Primary-School: 4 neue Klassenräume
    – Omuhoro mobil unit:  2 komplett eingerichtete Klassenräume
    – Ombaka mobil unit: Komplettausbau in mehreren Teilschritten geplant. Schülerheim / Küche / Klassenräume
    – Okahozu Primary School: Klassenräume / Küche mit Speisesaal / kleines Hostel mit Betreuerunterkünften / Sanitär
    – Etoto West (Primary School ): 1. Ausbaustufe: 3 Klassenräume
    – Omangete Primary School: Errichtung eines Hostels mit Betreuerunterkünften
    – New Horizon School- Ovitambo: Ausstattung des Hostels mit Betten / Schränken
    – Otjikojo Primary School: Kompettausstattung des Hostels
    – Epupa Primary School: Sanitärblock / Lehrerunterkünfte / Zaun für das Hostel / Errichtung einer großen Küche mit Speissesaal und einer kompletten Schulküche inklusive Elektrogeräten / entsprechend große Solaranlage
    – Otjijandjasemo: Klassenräume und Küche
    – Start des Ausbildungsprojektes von Marco Pfeifer „Ausbilden statt reden“ im ersten Teilschritt. Aufbau einer Werkstatt und erste Ausbildungsaktivitäten im Zusammenhang mit dem Werkstattaufbau

Für die Finanzierung der Projekte wurde eigens ein Konto in Namibia eingerichtet.

Die beiden Spendenkonten in Deutschland sind für die GESAMTE ANDERE PROJEKTARBEIT vorgesehen, als da sind:

  • Lebensmittellieferungen an die von uns betreuten Schulen
    2015: 3 Schulen
    2016: 8 Schulen
    2017: 32 Schulen ( wobei wegen mangelndem Budget nicht alle unterstützt werden können)

Das sind immense Kosten! Die Berechnung der Mengen und Preise sind im Rundbrief 2016 ersichtlich. Finanziell sind wir damit komplett überfordert, weil Spenden für Lebensmittel und Schulmaterial nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. 

  • Finanzierung des Highschoolbesuches von zwei Kindern (Riauanika Kapika und Kondouo Kazu) in Höhe von ca. 30.000 N$ pro Jahr pro Kind
  • Unterstützung eines Studenten an der UNAM in Ketmanshop mit 12.000,- N$ pro Jahr
  • Unterstützung von 12 Familien in Okanguati 144.000,- N$ /allowence für Hilfe im Projekt
  • Eier- und Fleischproduktion (Hähne) in kleinem Maßstab zur Unterstützung der Schulen. Zur Verbesserung der Tierhaltung und Vergrößerung des Bestandes haben wir VERGEBLICH 2 x bei der US-BOTSCHAFT und der Deutschen Botschaft um Unterstützung gebeten. Es handelt sich um eine Antragssumme von 20.000 €.

Schreiben an die EU- oder UN-Behörden werden nicht einmal beantwortet.

  • Wasser, Energie, Fuhrpark, sonstige Kosten…
  • Ausgleich fehlender Summen für Bauvorhaben  

Es ist unser Ziel, möglichst vollständige und komplett eingerichtete und staatsseitig anerkannte Schulen zu errichten. 

Seit 26.4.2017 ist z.B. die Omuhonga-Primary-School eine “Government supported School”. Das bedeutet für diese erste komplette Schule ( mit ausreichender Anzahl Klassenräumen, Schülerheim=hostel, Küche mit Speiseraum, Lehrerunterkünften, Sanitärbereich u. Zaun), daß die Auslieferung von Maismehl nicht nur für eine Frühstücksmahlzeit erfolgt, sondern, da es sich jetzt um eine anerkannte Ganztagsschule handelt (die Kinder haben lange Anmarschwege und MÜSSEN dort übernachten) nun drei Mahlzeiten seitens des Ministry of Health and Social Welfare zur Verfügung gestellt wird. So hat der Direktor der Omuhonga-Primary-School jetzt für den Zeitraum 06/2017 bis 12/2018   1,2 Mio.N$ zur Verfügung, wofür er nach eigenem Ermessen nicht nur Maismehl sondern auch Fleisch und Gemüse etc. für die Schulkinder kaufen kann. Und er hat dies bereits erhalten und kann die Kinder bestens versorgen. 

Für die anderen Schulen gilt noch immer das im Rundbrief 2016 Gesagte: eine Mahlzeit am Tag aus ca. 105g Maismehl, wobei es weiterhin zu Verzögerungen der Lieferungen kommt.

Die zweite Schule (New Horizon) ist bald so weit. Es fehlen “nur noch” die Einrichtung des Hostels: Betten, Matratzen, Decken, Kopfkissen, Schränke für die im Hostel untergebrachten Kinder. Aber auch das ist “in Arbeit”.

Geplant sind (s.o.) als Ganztagsschule auszubauen ebenfalls Epupa, Otjomuru und Otjikojo.

Dies würde die Verpflegungskosten für uns erheblich entlasten und die zur Verfügung stehenden Gelder könnten für andere Zwecke eingesetzt werden.

DENN seit Anbeginn ist in der Planung und jetzt Realisierung ein anderes wesentliches Projekt: Ein Ausbildungszentrum für Schulabgänger. 

Ein großer Container, nur mit Werkzeug, Maschinen und vielen anderen nützlichen Dingen ist demnächst auf dem Weg nach Okanguati. Eine Privatinitiative von Herrn Marco Pfeifer.Er soll dann als Werkstatt ausgebaut werden. 

Angedacht ist, was ich schon oft schrieb, die Vermittlung von Grundkenntnissen in Be- und Verarbeitung bzw. Reparatur von Holz, Metall, Elektro, Auto, Maurerarbeiten und andere Handwerke.

Auf dieser Grundlage, mit entsprechenden Vorkenntnissen hätten die Jugendlichen wesentlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder könnten sich selbst und anderen besser helfen, evtl.auch gegen Bezahlung oder Tausch. Wir hoffen auch in diesem Falle, daß der Traum Wirklichkeit wird. Für dieses Projekt suchen wir Handwerker, die bereit wären, hier vor Ort Kurse für die Jugendlichen anzubieten.

Gesagt werden kann auch, daß wir in allen Fragen von Genehmigungen oder Anträgen nunmehr vom Government unbürokratisch und schnell unterstützt werden. Sie “vertrauen uns und arbeiten gern mit uns zusammen”, so die Aussage. Das was wir alle gemeinsam hier erreicht haben, hätten sie selbst niemals finanzieren können.

Auch das Office of the President hat seine Unterstützung zugesagt und verfolgt unsere Arbeit mit Interesse.  

UNSER GROßER RIESIGER DANK GEBÜHRT SOMIT ALLEN, DIE SICH HIER IN DER KUNENEREGION FÜR DIE AUSBILDUNG DER KINDER ENGAGIEREN. (alphabetisch geordnet)

CIOCIOLA (Firma)

HERR FIEDLER (Hilfe für Namibia EWF)

HERR KOCH ( TUI take off)

HERR MEUTSCH (Stiftung fly & help)

HERR OTTE (DHPS)

HERR PFEIFER

FAMILIE SÜFKE

HERR VAN DALEN (Stiftung New Horizon)

All dies könnten wir hier nicht initiieren, organisieren, koordinieren, wenn nicht auch die vielen ungenannten, aber gut bekannten Spender uns nicht immer wieder unterstützen und auch motivieren würden.

IHRE ARBEIT UND DAS ENGAGEMENT ALLER KANN NICHT HOCH GENUG BEWERTET WERDEN. JEDER BRINGT SICH AUS VOLLEM HERZEN EIN UND BEGEISTERT VIELE ANDERE MENSCHEN, UNEIGENNÜTZIG JUNGEN MENSCHEN ZU HELFEN, EINER BESSEREN ZUKUNFT ENTGEGENSEHEN ZU KÖNNEN, D.H. UNTER DEN HIESIGEN BEDINGUNGEN VERNÜNFTIG ZU LEBEN UND ZU WISSEN, WARUM UND WIE EINE AUFGABE/TÄTIGKEIT ZU ERLEDIGEN IST.

Die hier Geborenen sind sehr familien- und ortsverbunden. Aber die jungen Leute sehen durch viele Besucher, daß es ein besseres (?) Leben gibt. Die Zusammenhänge zwischen gutem Leben und harter Arbeit tagaus, tagein sind ihnen nicht bewußt. So machen Sie sich auf den Weg nach Oshakati und andere Ballungszentren. Nur sehr wenigen gelingt es, einen dauerhaften, gut bezahlten Job zu finden bzw. diesen auch langfristig auszufüllen (s.o.). Resigniert kommen sie dann zurück und verfallen oft Drogen oder Alkohol und werden letztlich kriminell. Die Gefahr ist sehr groß. Sich immer und immer wieder auf die Suche nach einem Job zu begeben – das erfordert schon viel Energie und starken Willen. Ein Teufelskreis. 

Rein traditionell leben wollen und sollen sie nicht mehr, aber es gibt auch keine wirkliche Perspektive. Das Dilemma besteht nach unserer Erfahrung auch darin, daß die Jugendlichen und junge Erwachsenen aufgrund mangelhafter oder fehlender Ausbildung Zusammenhänge und Notwendigkeiten nicht erkennen und einsehen können und daraus dann disziplinloses und fehlerhaftes Arbeiten oder Verhalten resultiert.

Wir erleben es täglich beim Wassermenagement, bei der Tierhaltung, in Haus und Garten. Was wir als piepeleicht und einfach einschätzen  – für sie ein Gewirr, daß sie nicht durchschauen. Was wir für unabdingbar halten, sehen sie gar nicht so. Leider sprechen sehr viele der jungen Leute noch nicht einmal ihre Landessprache.

In diesem Zusammenhang ist auch mit großem Bedauern unsererseits festzustellen, daß es seit zwei Jahren vergeblich war, zwei Lehramtsanwärter aus Deutschland für ein Praktikum zu rekrutieren. In Deutschland herrscht plötzlich großer Lehrermangel. Und hier ??? Wäre es nicht besser, vor Ort zu handeln? Wo Afrika doch jetzt in aller Munde ist?

Es besteht nach wie vor der Wunsch der Direktoren “unserer” Schulen, den Kindern Grundkenntnisse der deutschen Sprache zu vermitteln. Sie sagen, aus Dankbarkeit und Respekt. 

“Alle Lehrkräfte werden seit 2015 in Deutschland gebraucht”. Für die Arbeit vor Ort ist das keine hilfreiche Aussage. 

Jetzt ist der Platz, meine seit 10 Jahren immer wiederholte Frage, zunächst durch die Blume, jetzt wieder einmal direkt, nach Mitstreitern oder Nachfolgern zu stellen. Geeignete Personen, die WIR im Auge hatten, können sich diese Aufgabe als Lebensmittelpunkt nicht vorstellen. Es ist wahrlich keine leichte Aufgabe, denn schnell kann man auch in ein Fettnäpfchen treten. Kreativität, Ausdauer, Realitätssinn und eine feste Hand sind die beste Basis. Und man muß mit allen gebotenen Mitteln immer das Ziel und die “Linie” im Auge behalten. 

Es wäre unvorstellbar, all das in 22 Jahren Geschaffene dem Verfall, oder wie es normalerweise bei Projekten der Fall ist, der Verteilung ins Umland preiszugeben. Wichtig wäre auch, unsere langjährigen Erfahrungen weiterzugeben. Allerdings haben wir nicht die Absicht, uns vorzeitig aus dem Projekt zurückzuziehen. Das versprechen wir allen, die hier so lange Jahre von Deutschland aus mitgewirkt und uns nie im Stich gelassen haben.

An Sie/Euch alle nochmals unseren herzlichsten Dank, daß wir diese Arbeit hier machen dürfen. Es ist so schön anzusehen und mitzuerleben, wie begeistert die Kinder sind und mit welchen großem Einsatz viele Lehrer ihre Aufgabe meistern, ihren Zöglingen eine Basis mit auf den Weg zu geben. Selbst unter den schwierigsten Bedingungen. Schlußendlich noch einmal die dringende und herzliche Bitte, mit Spenden zum Kauf von Lebensmitteln die Schulkinder zu unterstützen. Uns liegen von nunmehr 32 Schulen mit durchschnittlich je 200 Schülern Anträge vor, die eindringlich um Lebensmittel bitten. 

Wir wünschen Ihnen/Euch ein friedliches Neues Jahr 2018. 

Da die Schulen bereits Ende Nov./ Anfang Dez.schließen und die Kinder zurück zu ihren Familien gehen, werden wir die Auszeichnungen für die besten Matheresultate mit Fahrrädern und anderen Geschenken zu Beginn des Schuljahres 2018 überreichen.

Eure/Ihre

Gisela und Andreas Horn

Nachtrag in eigener Sache:

WER WOLLTE/KÖNNTE UNS IM SEPTEMBER 2018  FÜR 5 WOCHEN VERTRETEN ?

In hoffnungsvoller Erwartung schauen wir aufs 

Telefon: +264 81 3155484 oder auf’s 

tablet: kaokoland@googlemail.com 

www.kaokoland.de

Projekt Kaokoland e. V. POBox 286 Opuwo

Republic of Namibia

Spendenkonten: Deutsche Kreditbank DKB Projekt Kaokoland e. V.

Kto.nummer: 1020162317

IBAN DE22120300001020162317

BIC BYLADEM 1001

ODER:

Berliner Volksbank

Projekt Kaokoland e. V.

Kto.nummer: 1279174000

IBAN DE73100900001279174000

BIC BEVODEBB